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Große Waldbrand-Übung am Kaitersberg

Die Bekämpfung eines Waldbrandes ist eine zeit-, kraft- und arbeitsintensive Arbeit für die Feuerwehr zu der zusätzliche ein erheblicher logistischer Aufwand von Nöten ist. Genau dieses Szenario war am 21. Mai am Kaitersberg Inhalt einer großangelegten Übung.

„Brand im Freien im Bereich Plattenstein und aufwachsende Lage“, so die die Meldung gegen 14 Uhr. Bereits seit sechs Wochen anhaltende Trockenheit, leichter Wind aus südöstlicher Richtung, sonnig, Tagestemperaturen um 28 Grad waren die Grundparameter für den Übungsinhalt. Ein Wetter wie es auch augenblicklich vorherrscht. 

In der Anfangsphase wurden gemäß Alarmstichwort „Brand Freifläche kleiner 1.000 m²“ die Feuerwehren aus Arndorf, Sperlhammer und Bad Kötzting alarmiert. Deren Aufgaben war dann vom Löschweiher in Reitenberg eine Wasserentnahme einzurichten und eine Förderleitung bis zum früheren Gasthaus Reitenberg und weiter in Richtung Plattenstein aufzubauen. Mittels Tragkraftspritzen wurde die gut 850 Meter lange Förderleitung betrieben, dabei wurde ein Höhenunterschied von gut achtzig Meter überwunden. Wurde das Schlauchmaterial bis Reitgenberg händisch verlegt, half ab dort auf der anschließenden Forststraße ein Unimog, mit dessen Geländefähigkeit auch diese Passage problemlos befahren werden konnte.

Etwa 200 Meter vor dem Plattenstein wurde ein fünf Kubikmeter fassender selbstaufrichtender Behälter platziert. Dieser dient als Puffer um etwa bei einem Ausfall von Geräten eine konstante Wasserförderung zu gewährleisten. Zudem wurde von diesem Behälter aus eine weitere Förderleitung in Richtung Plattenstein verlegt. Dort erfolgte die Wasserabgabe über eine sogenannte Wassergasse. Die Feuerwehren nutzen dabei unterschiedliches Schlauchmaterial, um von einer zentralen Achse aus mit dann kleineren Durchmessern Wasser über handliche Strahlrohe jeweils seitlich in die Waldbereiche abzugeben.

Beim Plattenstein wurde ein weiterer Pufferbehälter aufgebaut der drei Kubikmeter fasst. So hatte man auch kurz vor der angenommen Brandstelle nochmals genügend Wasser, um bei Störungen in der Leitung eine konstante Brandbekämpfung abarbeiten zu können. Zudem wurde von diesem mit handlich Pumpen Wasser entnommen und zur Brandbekämpfung weitergeleitet.

Ein weiterer geländegängige Unimog, bestückt mit einem Waldbrandmodul und etwa 1.000 Liter Wasser, konnte mit dessen Personal umgehend eine Brandbekämpfung einleiten, ehe das Löschwasser über die Förderleitungen aufgebaut war. Diese zweite Leitung wurde vom Reitenberg aus verlegt und von einem Abrollbehälter mit etwa 8.000 Liter Inhalt aus betrieben. Um diesen Puffer immer mit genügend Wasser versorgen zu können, wurde ein Pendelverkehrt mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet. Die wasserführenden Fahrzeuge tankten am Arndorfer Hochweg auf und brachten das Wasser nach Reitenberg, wo es dann in den großen Behälter eingeleitet wurde.

Während ein Teil des benötigten Materials mit geländegängigen Unimogs und UTV`s bis kurz vor dem Plattenstein gebracht werden konnte, wurde ein weiter Part von der Besatzung des Polizeihubschraubers übernommen. Bei den ersten Flügen setzte dieses Personal der Flughelfergruppe ab und flog dann weiteres Walbrandbekämpfungsmaterial nach oben. Waren die Materialflüge abgeschlossen unterstützte das Hubschrauberpersonal die bodengestütze Brandbekämpfung mit dem Abwurf von Löschwasser mittels Außenlastbehältern. Anfänglich mit etwa 900 Liter fassenden Behältern der Polizei und dann mit den im Landkreis Cham stationierten Außenlastbehältern „Semat“. Die Fäden der Funkkoordination liefen am Wandererparkplatz zusammen, auf dem sich die UG-ÖEL aus Arrach platziert hatte. Um sich eine Lage des Übungsablaufes machen zu können wurde zudem ein Multikopter eingesetzt, der Livebilder zur Einsatzleitung übermittelte.

„Ziel war es, etwa 1.500 Liter je Minute zu fördern, die Ortskenntnis am Südhang des Kaitersberges zu verbessern, in unwegsamen Gelände Förderleitungen aufzubauen, einen Pendelverkehr zu organisieren und die Zusammenarbeit mit den Flughelfern, der Multikopterbesatzung und luftgestützten Einheiten zu übern“, so Florian Heigl die Abschlussbesprechung gegen 18 Uhr einleitend. Eingebunden in die Übung waren 18 Feuerwehren mit etwa 180 Einsatzkräften, die Bergwacht sowie die Polizeihubschrauberstaffel, so der Kreisbrandmeister. Auch hat die Funkgruppentrennung sowie die Einsatzstellenorganisation hat bestens funktioniert.

„Wir haben zeitversetzt alarmiert“, so Michael Bummer. Nach anfänglich wenigen Feuerwehren wurden der Lage angepasst weitere Einsatzkräfte nachgefordert so Arndorf`s Kommandant und Einsatzleiter.  Aufgeteilt wurde die Übung nach seien Worte in die Abschnitte „Erste Förderleitung“, „Brandbekämpfung Plattenstein“, „Zweite Förderleitung“, „Pendelverkehr“ und „Flughelfer“. Bestens geklappt habe nach seinen Ausführungen auch die Raumordnung am Reitenberg, auf die etliche Fahrzeuge zu koordinieren waren. Einzig hatte man diesen Bereich vorab für den öffentlichen Verkehr gesperrt. „Gerade an Sommerwochenenden ist hier alles zugeparkt“, so Michael Bummer unisono mit Florian Heigl auf diesen Aspekt blickend. Von Seiten der Abschnittsleiter wurde unter Anderem der große logistische Aufwand beschrieben, um etwa das Löschwasser fördern und abgeben zu können.

Von allen kam die Bestätigung, dass die Übung der Erfolg der Vorplanung war, für zukünftige Anforderungen in diesem Bereich einiges mitgenommen werden kann, die feuerwehrübergreifende Zusammenarbeit funktioniere und das Waldbrandkonzept des Landkreises bestens abgestimmt ist. „Es war eine hervorragende Übung“ so Kreisbrandrat Michael Stahl. Er, wie auch Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer, lobten die engagierten Einsatzkräfte, die bei dieser nicht alltägliche Übung eingesetzt waren, dass viel Wert auf Erkundung, Raumordnung und Abschnitte gelegt wurde und die geländegängigen Fahrzeuge für diese Einsätze prädestiniert sind. „Die Beschaffung durch den Staat, den Landkreis und die Kommunen in diesem Sektor haben sich bewährt“, so Michael Stahl auf das sich über Jahre entwickelte Waldbrandkonzept blickend. Passend dann auch das Schlusswort von KBM Florian Heigl. „Eure Teilnehme zeigt das große Interesse an der Feuerwehrarbeit.“ehrarbeit.“

Flughelferübung in Klardorf

Zur letzten praktischen Übung des Jahres ging es für die Flughelfer des Landkreises Cham nach Klardorf in den Landkreis Schwandorf. Diesesmal war die Gruppe aus Amberg mit der Ausrichtung dieser Übung beauftragt worden. Bereits um 07:00 Uhr starteten die 10 Einsatzkräfte von der Feuerwache in Thürnstein mit den Fahrzeugen Thürnstein 11/1 und Lohberg 21/1 ins Übungsgebiet. Nachdem auch die Flughelfer aus Bayreuth am Flugfeld eintrafen, waren die drei übenden Gruppen Komplett.

Kurze Zeit später traf auch der Hubschrauber der Bayerischen Polizeihubschrauberstaffel am Landeplatz ein. Dieser musste aber schon kurze Zeit später erneut starten, da im Bereich der Gleisanlage eine Person festgestellt wurde, welche sich angeblich liegend auf den gleisen befand. Der Polizeihubschrauber flog einmal den besagten Streckenabschnitt ab, konnte aber nichts feststellen. Somit verzögerte sich der Übungsbeginn um ca. eine halbe Stunde.Nach einem Briefing, wo nochmal die verschiedenen Lasten durchgesprochen wurden, startete dann der Flugbetrieb. Hier wurden verschiedene Lasten, wie Transportboxen, Tragkraftspritzen und Löschwasseraußenlastbehälter über den Luftweg transportiert. Um verschiedene Anflugpunkte zu haben, bauten die Flughelfer den Einsatzabschnitt zwei und die Gruppe aus Bayreuth den Einsatzabschnitt drei auf.Die verschiedenen Lasten wurden dann zwischen den drei Abschnitten im Wechsel abgelegt bzw. wieder aufgenommen.

Um 12:00 Uhr wurde die Übung für eine Mittagspause unterbrochen. Während sich die Einsatzkräfte verpflegten, flog der Hubschrauber zwischenzeitlich zum Tanken.Noch während der Pause wurde der Fachberater Flughelfer für den Landkreis Cham mit dem Stichwort „THL VU ZUG“ alarmiert. Im Bereich Langwitz bei Runding (Lkr. Cham) kollidierte eine Regionalbahn mit einem PKW. Als die ersten Einheiten am Unglücksort eintrafen stelle sich heraus, dass eine Person via Hubschrauber abtransportiert werden müsse. Deshalb wurden alle Hubschrauber bis auf einen wieder abbestellt. Aus diesem Grund verblieb der Fachberater an der Übungsstelle in Schwandorf.Nachdem sich alle verpflegt hatten, konnte das Nachmittagsprogramm abgearbeitet werden.Nun wurde zuerst mit den Löschwasseraußenlastbehälter Semat begonnen. Mehrere Male wurde Wasser aus einem nahen gelegenen See entnommen und in einen aufgebauten Faltbehälter, sowie über dem „Brandgebiet“ abgeworfen. Auch das befüllen via Schlauchleitung wurde beübt. Dass selbe wurde auch mit dem Polizeieigenen Bambi Bucket durchgeführt.Im Anschluss wurden dann alle Lasten, die sich noch auf den Außenstationen befanden zurück zum Ausgangs Ort transportiert.Bei einer Abschließenden Besprechung dankte Karl Diepolt von der FF Amberg nochmal allen Kräften für die Reibungslose Zusammenarbeit und Ihre investierte Zeit und freue sich schon auf weitere gemeinsame Übungen.

Text und Fotos: Flughelfergruppe Landkreis Cham

Flughelferübung am Burgstall

Waldbrand auf der Südseite des Hohen Bogens, in Richtung Burgstall, so war die Übungsannahme am Mittwoch, den 11.8.2021. Bereits um 08:15Uhr machte sich der Flughelferzug, bestehend aus MZF (FF Thürnstein), V-LKW (FF Thürnstein), TLF (FF Lohberg) und ELW2 (UG-ÖEL Arrach) auf den Weg nach Thenried in den Ortsteil Hinterlichteneck. Dort angekommen wurden mehrere Außenlasten für den Lufttransport vorbereitet. Um genügend Löschwasser für die geplante Schlauchbefüllung vorrätig zu haben, wurde der 15.000l fassende Faltbehälter aufgebaut. Dieser wurde im Übungsverlauf durch die Tanklöschfahrzeuge aus Thenried, Rimbach und Neukirchen b.hl. Blut im Pendelverkehr befüllt.

Gegen 09:30Uhr meldete sich auf Flugfunk der Haupakteur dieser Übung und kündigte an, dass er in kürze zur Landung gehe.Nach erfolgter Landung folgte ein Briefing zwischen der Hubschrauber Besatzung, dem Abschnittsleiter Luft KBM Konrad Kellner, dem fliegerischen Einsatzleiter Christian Kress und Kreisbrandrat Michael Stahl. Hierbei wurde kurz der geplante Übungsablauf durchgesprochen.Nach der Begrüßung im großen Rahmen folgte eine Sicherheitseinweisung am Transporthubschrauber. Hier wurde nochmal auf die speziellen Gefahrenpunkte am NH90 hingewiesen.Während die Maschine gestartet wurde, machte sich eine Gruppe Flughelfer auf den Weg zur Forstdiensthütte um dort die eingeflogenen Lasten in Empfang zu nehmen.

Nachdem der Hubschrauber einen Erkundungsflug gemacht hatte, wurde als erste Last eine „Lufttransportbox Bayern“, welche mit dem Waldbrandsatz des Landkreises befüllt war, ins Einsatzgebiet geflogen. Ihr folgte ein Lastennetz bestückt mit einem Mehrzweck Einsatzbehälter und eine weitere Lufttransportbox, ebenfalls mit Waldbranduntensilien bestückt.Nun wurde das 2000 Liter fassende Bambi Bucket aufgenommen. Das Wasser hierfür wurde aus dem Drachensee entnommen. Zur Sicherung am Wasser stand die DLRG aus Furth im Wald mit Tauchern und einem Rettungsboot parat. Den Brandschutz am See stellte die FF Furth im Wald mit einem Tanklöschfahrzeug sicher.Das aufgenommene Wasser wurde über dem simulierten Feuer abgeregnet. Nach mehreren Rotationen neigte sich aber langsam der Sprit zu Ende sodass zum tanken geflogen werden musste. Die Zeit als die Maschine beim Tanken war, nutzten die Einsatzkräfte um sich auf der Forstdienshütte zu Verpflegen. Als der NH90 von seinem Tankstopp zurückkam, wurde erstmals in Bayern ein Semat900V2 an einen NH90 an gehängt.

Die Wasseraufnahme erfolgte dieses mal via Schlauchleitung am Flugfeld. Auch hier wurde das Wasser über der Einsatzstelle abgelassen. Dieses Verfahren wurde mehrere male wiederholt. So lange bis um 15:45Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden konnte. Nun wurde der Semat abgelegt und die Maschine wieder mit den Bundeswehreigenen Materialien beladen, ehe der Heimflug angetreten werden konnte.Wärend der gesamten Übung wurde in Richtung Burgstall durch die Feuerwehren Thenried, Rimbach und Neukirchen b.hl. Blut ein Löschangriff im Wald durchgeführt. Das benötigte Löschwasser wurde aus einem AB-Mulde, welcher kurzerhand als Pufferbecken umfunktioniert wurde, entnommen. Die Befüllung der Mulde übernahmen ebenfalls die Tanklöschfahrzeuge. Die FF Thenried förderte mittels einer TS8/8 das Wasser weiter in Richtung Sendemast.Die Bergwachtbereitschaften aus Lam und Neukirchen b.hl. Blut übernahmen für die Dauer der Übung den Sanitätsdienst, mussten aber glücklicherweise nicht eingreifen.Nachdem „Einsatzende“ verkündet wurde, konnte gegen 16:00 Uhr die Waldbrandübung für beendet erklärt werden und die Wehren konnten den Heimweg antreten.

Text: Flughelfergruppe Landkreis Cham

Junger Nachrücker in der Vorstandsetage

Matthias Kleppel zum 3. Vorsitzenden der FFW Thürnstein/Schrenkenthal gewählt

„Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen“, brachte Josef Mühlbauer das Mammutprogramm  bei der Jahreshauptversammlung  der FFW Thürnstein/Schrenkenthal am Samstag im Hotel „Zum Hirschen“ auf den Punkt.

Insbesondere den im Berichtszeitraum  verstorbenen sechs Kameraden wurde eine Gedenkminute eingeräumt. Kassier Karl Hupf listete die Einnahmen und Ausgaben der letzten beiden Jahre sowie die Guthabenstände auf. Die Aufzeichnungen waren von Adolf und Josef Sperl geprüft und für in Ordnung befunden worden. Die Versammelten entlasteten den Schatzmeister daraufhin einstimmig.  

Vorsitzender Josef Mühlbauer berichtete zunächst über das noch normale Jahr 2019 mit vielen Terminen, 2020 kam das Vereinsleben fast zum Stillstand,  nachdem alle Veranstaltungen abgesagt worden waren.  Der Stand von 194 Mitgliedern zum 31.12.2020 rekrutierte sich aus 70 Aktiven, 13 Feuerwehranwärtern, 85 Passiven und Fördernden und 26 Ehrenmitglieder. Dankesworte galten sämtlichen Führungspersönlichkeiten, Funktionsträgern  und Weggefährten  für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.  

Jugendwart Christian Koller versetzte über die Termine und die Einschränkungen durch Corona  im Berichtszeitraum 2019/20 in Kenntnis. Um einen „historischen“ Tiefststand bei den Jugendmitgliedern nach der Übernahme in den aktiven Dienst abzuwenden, wurde ein Schnuppertag einberufen, der als voller Erfolg gewertet werden kann, weil  sich die aktuelle Zahl aufgrund der Eintritte auf 22 erhöhte. Dem Vorstand und Verwaltungsrat wurde einstimmig die Entlastung erteilt.

Franz Müller zeigte sich in seinem Grußwort  erfreut, dass solche Zusammenkünfte wieder erlaubt sind.  Um effizient helfen zu können, brauchen die Feuerwehren eine gute technische Ausstattung. Diesbezüglich sind in der Gemeinde Lohberg beide Wehren gut aufgestellt. Der Bürgermeister wusste die Verdienste des scheidenden Kommandanten sehr zu schätzen. Müller erinnerte an die hohe Verantwortung, die ein solches Amt mit sich bringt, zumal in den letzten 15 Jahren eine wahre Flut von Vorschriften auf die Amtsträger herein prasselte.  Die Gemeinde unterstütze auch den Führerscheinerwerb für die Tanklöschfahrzeuge durch engagierte Kameraden. Andreas Bergbauer zollte einen mehrfachen  Dank, zum einen an die aktive Mannschaft für die Zeit der Pandemie, in der die Einsatzbereitschaft nie auf der Kippe stand. Die Ausbildung lief  umständehalber nur auf Sparflamme.  Die Geselligkeit kam komplett zum Erliegen, so dass alle die Kameradschaft vermissten.  Anerkennung  galt ebenso dem scheidenden Kommandanten, dessen  Handschrift die Wehr trägt. Die Nachfolge wurde gut vorbereitet. Andreas Bergbauer gratulierte auch zum neuen Fahrzeug. Der KBI dankte Franz Müller und seinem Gemeinderat für das offene Ohr für Anschaffungen der Floriansjünger. Andreas Bergbauer hatte eine Christopherus-Medaille für das MZF mitgebracht, damit die Besatzungen allzeit beschützt werden.  

Ehrungen und Auszeichnungen 2020/21

Folgende Feuerwehrkameraden wurden befördert: Anna-Maria Aschenbrenner, Lukas Denk, Jonas Geiger und Christoph Vogl zum Feuerwehranwärter, Josef Kleppel, Teresa Kleppel und Jonas Vogl zum Feuerwehrmann/-frau, Matthias Kleppel und Michael Walter zum Löschmeister, Johannes Frisch zum Oberfeuerwehrmann, Alois Kuchler zum Hauptlöschmeister. Das Atemschutzabzeichen erhielten Josef Kleppel, Carolin Mühlbauer. Der Ärmelstreifen für zehn Jahre Mitgliedschaft konnten sich Anton Mühlbauer, Michael Walter, Julia Amberger, Anna-Lena Kleppel,  Michael Koller, Christina Multerer, Angela Stach und Moritz Vogl abholen. Der Ärmelstreifen für 20 Jahre Mitgliedschaft wurde Andreas Kleppel, Andreas Koller und Thomas Stielfried verliehen. Derselbige für 30 Jahre erwartete Josef Aschenbrenner, Johann Denk, Markus Mühlbauer und Georg Vogl. Der Ärmelstreifen für 40 Jahre dürfen sich Herbert Vogl, Anton Amberger, Johann Kleppel, Albert Kuchler, Johann Weinfurtner und Ulrich Wendl, für 50 Jahre  Karl-Heinz Frisch und Werner Vogl sowie für 60 Jahre Otto Reiser und Josef Vogl an die Uniform nähen.

Urkunden für langjährige Mitgliedschaft händigte die Obrigkeit aus bzw. werden nachgereicht an: 30 Jahre: Ludwig Hupf, Friedrich Reif; 40 Jahre: Herbert Vogl, Josef Aschenbrenner, Johann Weinfurtner,  50 Jahre: Karl-Heinz Frisch, Werner Vogl, Helmut Vogl; 60 Jahre: Josef Weinfurtner, Josef Vogl. Zum Ehrenmitglied ernannte die Wehr Josef Berlinger, Franz Plötz und Otto Reiser. Aus dem aktiven Dienst schied Angela Stasch aus.

Nachdem 3. Vorsitzender Mario Ascherl  alle seine Ehrenämter niedergelegt hatte und sogar ausgetreten war, war eine Neubesetzung vonnöten. Matthias Kleppel stellte sich der Wahl und erhielt ein eindeutiges Vertrauensvotum. „Er soll langsam in das Amt hineinwachsen“, so Josef Mühlbauer.  Als Wahlleiter fungierte  Franz Müller, als Beisitzer Alexander Aigner und Alois Schneck.

Laut Satzung können auch Personen zu Ehrenmitgliedern ernannt werden, die sich als Feuerwehrdienstleistende für das Feuerwesen besondere Verdienste erworben haben. Dies sei auf Ehrenkreisbrandmeister Josef Pritzl zutreffend. In seinen 15 Jahren als KBM im Bereich Lam habe er die FFW Thürnstein mitgeprägt. Josef Mühlbauer  und Konrad Kellner haben von Anfang an mit ihm zusammen gearbeitet. Er habe sie bei allen Projekten begleitet und unterstützt. „Josef Pritzl ist  immer als fähiger und hilfsbereiter Kamerad aufgetreten. Er war immer ein Vorbild und hervorragender Berater. Du bist uns auch  zu einem besonderen Freund geworden“, betonte Josef Mühlbauer und verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft.

Gegenüber diesen Kameraden wurde eine Beförderung bzw. Auszeichnung ausgesprochen. Mit im Bild ist der neue 3. Vorsitzende Matthias Kleppel (5. von rechts).

Diese Mitglieder konnten sich Urkunden für langjährige Mitgliedschaften abholen. Mit im Bild ist das neue Ehrenmitglied Josef Pritzl (4. von  rechts).  

Text und Bilder: Maria Frisch

Stefan Menacher neuer 1. Aktivenchef

Michael Walter zum  3. Kommandanten gewählt

In der Dienstversammlung wurden die frei gewordenen Posten wieder aufgefüllt. Stefan Menacher erhielt  bei der schriftlichen Wahl das Vertrauen als 1. Kommandant. In einem weiteren Urnengang bestimmten die Wahlberechtigten Michael Walter zum 3. Kommandanten. Die  neuen Amtsträger nahmen die Gratulation von allen Seiten entgegen. Stefan Menacher ist seit 21 Jahren in der Vorstandschaft und im Verwaltungsrat tätig. Er war bereits 15 Jahre stellvertretender Kommandant und dazwischen sechs Jahre  stellvertretender Vorsitzender. „Somit bringt er eine Erfahrung mit wie fast keiner“, attestierte Josef Mühlbauer. „Für mich ist er der optimale Nachfolger für Konrad Kellner, der eine bestens aufgestellte Feuerwehr hinterlässt.“ Nun sei es Ehre und Verpflichtung, sie so weiter zu führen.

Da die Helme der Wehr nicht mehr den UVV-Vorschriften entsprechen und erneuert werden müssen, erhielt das Dreigestirn der Kommandanten die ersten drei als bildliches Symbol für den Neustart.

Text und Bild: Maria Frisch

Konrad Kellner beendet Ära als Kommandant

Nach Ernennung zum KBM stellte er nach 16 Jahren als 1. Aktivenchef seinen Posten zur Verfügung

Mit dem Samstag ging für Konrad Kellner die Amtszeit als 1.Kommandant der FF Thürnstein-Schrenkenthal  zu Ende. Nach seiner Ernennung zum KBM des Bereichs Lam am 1. Januar 2020 ist es nicht mehr möglich, zeitgleich das Amt des Kommandanten auszuüben. „Dass mir dieser Schritt nicht leicht gefallen ist, versteht sich von selbst“, gab Kellner zu, der 16 Jahre 1. Kommandant und sechs  Jahre 2. Kommandant sowie sieben  Jahre Jugendwart war. „Ich denke, die Zahlen sprechen für sich, dass ich die Arbeit sehr gerne gemacht habe“, so der scheidende Amtsträger.

Konrad Kellner legte zum 21. und letzten Mal seinen  Tätigkeitsbericht über den aktiven Teil ab. „Das Jahr 2020 wird uns mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben“, so Kellner. Trotz allem habe man  immer versucht, Ausbildungen anzubieten, wenn  es die Infektionszahlen zuließen, jedoch nicht in der gewohnten Anzahl. Im vergangenen Jahr absolvierten die Aktiven insgesamt 15 Übungen – ohne Corona waren es im Durchschnitt 45. Dazu kamen 2020 noch Übungen der UGÖEL(2) und der Flughelfergruppe(2). Da die Gemeinschaftsübungen im Frühjahr und  im Herbst ausgefallen sind, verblieb  2020 als einzige nur die Koordinatenübung. Mit den drei Einsatzfahrzeugen wurden bei Übungen und Einsätzen insgesamt 3268 km gefahren. Zum aktiven Teil der  Wehr zählen momentan 69 Mitglieder.

Kellner` s Wunsch wäre, dass wieder Leistungsprüfungen  in gewohnter Anzahl stattfänden. Ein weiterer Punkt seines  Berichtes betrafen die besuchten Lehrgänge auf KBM- bzw. auf KBI-Ebene, sowie an den Feuerwehrschulen, die der Aktivenchef im einzelnen aufzählte.

Im zurückliegenden Jahr konnte die Wehr wieder einige Neu-bzw. Ersatzbeschaffungen tätigen. Am meisten schröpfte die Vereinskasse die Eigenbeteiligung für das Mehrzweckfahrzeug in Höhe von 10.000 Euro. Er ließ eine Beschreibung der technischen Daten etc. (wir berichteten) folgen.  

2020 war im Vergleich zu den letzten Jahren bei den Einsatzzahlen ein coronabedingter Rückgang zu verzeichnen. „Sogar die Wespen hielten sich an den Lockdown“, meinte der Aktivenchef schmunzelnd. Sein  persönlicher Dank galt all denen, die ausgerückt sind – insgesamt 24 Mal zu 20  THL-Einsätzen und vier Bränden. Insgesamt waren 383 Feuerwehrdienstleistende mit  über 550 Einsatzstunden beteiligt.

Nach seinem  letzten Tätigkeitsbericht folgten noch ein paar Worte des Dankes:

In den letzten 22 Jahre konnten vielen Projekte verwirklicht werden, darunter  die Gründung der Flughelfergruppe, der V-LKW, das neue LF10 bis hin zum „Jahrhundert –Bauprojekt“, der  neuen Feuerwache,  und zuletzt die Ertüchtigung der Schlauchpflegeanlage. „All diese Sachen konnten aber nur durch eure Unterstützung verwirklicht werden. Allein die 15.000 Stunden an Eigenleistung beim Bau der Feuerwache zeigen den enormen Zusammenhalt innerhalb unserer Wehr“, bedankte sich Kellner herzlich, dass der Trupp all diese Wege mit ihm gegangen war. Dass man in den letzten 22 Jahren teilweise nicht immer gleicher Meinung war, sei menschlich nachvollziehbar bei einem Verein mit über 200 Mitgliedern. Aber man  habe es immer wieder geschafft, die Probleme zusammen aus der Welt zu räumen.  „Ein Kommandant ist nur so gut wie die Mannschaft, die hinter ihm steht“. KBR Mike Stahl prägte einst den Satz „Das Team ist der Star“ und dies trift auf die Thürnsteiner Feuerwehrkamerad(inn)en zu  100 Prozent zu.  Konrad Kellner zollte namentlich noch jedem seiner besonderen Mitstreiter Dank und Anerkennung.  Zuletzt wünschte er der FF Thürnstein für die Zukunft alles erdenklich Gute und der neuen Führung immer ein glückliches Händchen bei allen Entscheidungen. Als 1. Vorsitzender widmete ihm Josef Mühlbauer noch persönliche Worte. In der Jahreshauptversammlung 2005 seien beide an die Führungsspitze gewählt worden. Die Art und Weise, wie man heute miteinander umgehe, sei das Ergebnis aus 16 Jahren Zusammenarbeit, die stets von gegenseitigem Respekt geprägt war. „Das mussten wir uns erst erarbeiten. Wir haben vieles gemeinsam bewegt und dabei nie die Begeisterung, das Herzblut und die Verantwortung für die FFW Thürnstein aus den Augen verloren“, so Mühlbauer, der dem Ausscheider einige zutreffende Eigenschaften attestierte, nämlich 100 Prozent Zuverlässigkeit, Ausdauer, Fleiß, Mut, Humor. Der Vorsitzende besiegelte dies  mit einer  Urkunde zur Beförderung zum Hauptbrandmeister sowie dem Ärmelstreifen für 30 Jahre Mitgliedschaft.

Josef Mühlbauer verabschiedete Konrad Kellner als 1. Aktivenchef.

Text und Bild: Maria Frisch

Schutz für alle, die damit unterwegs sind

Pfarrer Trummer segnete neues MZF beim Patroziniumsgottesdienst

Zum Patrozinium der St. Anna-Kirche in Thürnstein waren am Samstag  viele Feuerwehrleute, darunter Paten- und Ehrenpatenverein mit Fahnenträgern, Bürgermeister und Gemeinderäte und die Bevölkerung von Thürnstein trotz drohender Wolken erschienen. „Wir brauchen dringend den Muttersegen der Hl. Anna in der Sorge über die  Corona-Pandemie, die   Überschwemmungen, sowie um den Glauben, der immer mehr schwindet und den wir als lebendiges, heiliges Erbe unserer Väter recht leichtfertig aufs Spiel setzen“, leitete der Priester ein.

Deshalb passte es nach den Worten von Pfarrer Trummer gut, ein Rettungs- und Transportfahrzeug  der Freiwilligen Feuerwehr zu segnen. Diese  und auch  andere Hilfsorganisationen sind in der gegenwärtigen Zeit im wahrsten Sinne des Wortes notwendige und unentbehrliche  Helfer. Der Seelsorger verwies auch darauf, dass das  Kreuz des Kircherls im letzten Jahr nach dem Jubiläumsgottesdienst abmontiert und renoviert wurde und jetzt in neuem Glanz erstrahlt.  

Erschrocken  und hilflos blickten die Menschen in den vergangenen Tagen und Wochen wiederholt zum Himmel,  wenn die dunklen Wolken aufzogen und sich mit Wucht entluden. „Immer häufiger sind wir leider  mit Bildern der Zerstörung, von immensen Schäden an Feldern, Wäldern, Straßen, Brücken und Gebäuden konfrontiert“, bedauerte der Priester. Katastrophen habe die Bevölkerung in der Vergangenheit schon in der eigenen Gemeinde, in Nachbarorten oder etwas weiter entfernt erfahren. Ein  trauriger Höhepunkt  traf die Menschen jetzt in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit 130 Toten. Wenn man dazu noch das weltweite Geschehen mit Tsunami und Dammbrüchen im Gedächtnis habe, spüre man, wie ohnmächtig der Mensch doch gegenüber den Naturgewalten sei. Für die Leute in diesen Krisenregionen mute ein  Bericht über die Sintflut, wie er in der Bibel steht, sicher nicht mehr als Märchenerzählung an.  Mag die Menschheit mit ihrer Technik, der Forschung usw. noch so  scheinbar perfekt sein, sie wird es nicht schaffen, über der Natur zu stehen, sie in Grenzen zu halten oder nach ihren  Berechnungen zu lenken. „Sie schlägt zurück, in Form von Krankheitskeimen, mit  Wasser und Sturm, mit  Trockenheit und wütendem Feuer“, so der Priester.

Genau an dieser schmerzlichen Schnittstelle „Natur und Mensch“  möchten die  Christen ihren Glauben ins Spiel bringen. „Das Vertrauen, dass doch hinter all dem Werden und Vergehen sowie dem Lauf der Naturgewalten ein allmächtiger Gott steht, der den Lauf der Dinge und der Zeiten bestimmt“, führte der Geistliche aus. Sicher und leider nicht so, wie es den Menschen lieb und recht wäre, nein, Gott hat andere und schwere Wege. Das hat der eigene Sohn im Leiden und Sterben erfahren müssen. Es habe schon einen Wert, wenn sich die  Gemeinde zum Gottesdienst versammle und sich  gegenseitig im Glauben stärkt, wenn sie zu den Bittgängen aufbricht, oder in Prozessionen die Anliegen und Sorgen zum Herrgott bringe. Am Ende des Patroziniumsgottesdienstes weihte Pfarrer Trummer  das  neue Mehrzweckfahrzeug mit Weihwasser und -rauch. „Möge Gott seine segnende Hand über alle halten, die mit diesem Auto unterwegs sind und  ihren Dienst zum Wohle der Gemeinschaft verrichten.“

Pfarrer Trummer rief den kirchlichen Segen auf die Fuhrparknachrüstung herab.

Text und Bild: Maria Frisch

Neues Mehrzweckfahrzeug ist angekommen

Da sich im Laufe der Jahre der Einsatzschwerpunkt des Mehrzweckfahrzeuges der FFW Thürnstein/Schrenkenthal geändert hat, und der fehlende Allradantrieb sowie die Lagermöglichkeiten für die Gerätschaften den Dienstleistenden zunehmend Probleme bereiteten, beschloss der Verwaltungsrat im September 2018, Antrag auf Ersatzbeschaffung des zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alten MZF zu stellen. Am 25. Oktober 2018 fiel der einstimmige Beschluss des Gemeinderates.

In unzähligen Stunden und mühevoller Kleinarbeit wurde die Leistungsbeschreibung für die Ausschreibung zusammen mit der Gemeinde und mit den Landkreis-Feuerwehr-Führungskräften erstellt. „86 Seiten im Gegensatz zu den drei Seiten vor 20 Jahren“, beschrieb Kommandant Konrad Kellner die Anforderungen. Die Auslieferung des MAN TGE 4×4 mit 180 PS  hat sich um einige Monate verzögert, so dass die Führungskräfte am vergangenen Freitag nach Landau/Isar aufbrachen.

Das bis dato im Betrieb befindliche  MZF hatte zum Zeitpunkt der Antragstellung eine Laufleistung von 75.000 Kilometer. Das Fahrzeug ist  am Standort Thürnstein bei Einsätzen, Übungen und Schulungen unentbehrlich.  „Zusätzlich wird es auch größtenteils von der Flughelfergruppe des Landkreises Cham als Führungsfahrzeug benötigt“.  Weiterhin alarmiere die ILS das Fahrzeug bei den Einsätzen der UGÖL-Arrach. Hier benötige man das MZF für die Personenbeförderung und den Materialtransport. Das Personal bei derartigen Einsätzen setzt sich aus Aktiven mehrerer FF zusammen. Der Anstieg der Reparaturkosten lässt sich auf Fahrzeugalter und Verschleiß zurückführen. Die Dienstleistenden hatten  bereits enorme Probleme mit der Ersatzteilbeschaffung nach einem Getriebeschaden.

Die Finanzierung  der Ersatzbeschaffung erfolge  gemäß der Richtlinien für Zuwendungen des Freistaats Bayern für Förderungen von kommunalen Beschaffungen. Ein neues MZF erwartet momentan den erhöhten Förderbetrag von 16.300 Euro,  zusätzlich gewähre der Landkreis Cham  einen Zuschuss  von 5.700 Euro. Der Thürnsteiner Feuerwehrverein erklärte sich bereit,  sich mit 10.000 Euro an der Ersatzbeschaffung zu beteiligen, die bereits an die Gemeinde überwiesen wurden. „Beim Verkauf des derzeitigen MZF hat nochmals ein Betrag im vierstelligen Bereich erlöst werden können“, so Bürgermeister Franz Müller. Die  Fördersituation sei momentan sehr günstig.

Mittlerweile sind solche Fahrzeuge nur mehr auf sechs Mann (früher acht Mann) Besatzung ausgelegt. In Bayern stellt das MZF ein Standardfahrzeug für die meisten kleineren bis mittleren Feuerwehren dar. Die Kosten  belaufen sich auf ungefähr 120.000 Euro. Beim rund sechs Wochen dauernden Innenausbau konnte ein Teil der Ausstattung übernommen werden.  Franz Müller betont bei jeder Gelegenheit  die Bedeutsamkeit der Feuerwehren, die durch das umsichtige und schnelle Eingreifen Schlimmeres verhindern können.

Zum Glück gebe es noch genügend Männer und Frauen, die bereit sind, zu jeder Tag- und Nachtzeit auszurücken. 

Flughelferübung am Perlsee bei Waldmünchen

Rund 120 Einsatzkräfte beübten am 11. Juli einen angenommenen Waldbrand im Gebiet zwischen Perlsee und Untergrafenried bei Waldmünchen.

Dabei kam auch ein Hubschrauber der Bayerischen Polizei zum Einsatz, der von Flughelfern aus dem Landkreis Cham, aus Amberg und Bayreuth koordiniert wurde. Landrat Franz Löffler zeigte sich beeindruckt von der Gemeinschaftsleistung und betonte die Notwendigkeit derartiger Übungen.

Eigentlich sollte die Übung am Perlsee in einem noch größeren Rahmen stattfinden, jedoch war das aufgrund der Pandemie nicht möglich. Aber selbst in dieser Größenordnung bot sich am Perlsee ein beeindruckendes Bild: Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge waren am See positioniert, dazu hatte auch die Wasserwacht Waldmünchen ihr Lager aufgeschlagen. Die Übung startete um 9 Uhr mit der Ankunft des Hubschraubers der Bayerischen Polizei. Die Flughelfer des Landkreises Cham hatten verschiedene Gegenstände auf der Wiese in der Nähe des Sees aufgebaut, darunter Kisten mit Spezialausstattung für Waldbrandeinsätze und natürlich Wasserentnahmebehälter für den Hubschrauber. Die Feuerwehr Waldmünchen unterstützte den Einsatz logistisch und sicherte gegen Brandgefahr ab. Die Unterstützungsgruppe aus Arrach war für die Dokumentation und Koordination der gesamten Übung verantwortlich. Am Kramhof bei Untergrafenried arbeiteten die Flughelfer aus Amberg und Bayreuth mit der Hubschrauberbesatzung zusammen. Dort wurde unter anderem ein Faltbehälter mit einem Fassungsvermögen von 5000 Litern Wasser aufgebaut. Die Feuerwehren Höll und Untergrafenried zeichneten sich für die Wasserabgabe verantwortlich. Auf dem Perlsee selbst war die Wasserwacht mit zwei Booten unterwegs, um eine Sichere Entnahme von Löschwasser aus dem See für den Hubschrauber zu garantieren. Eine Besatzung des Rettungsdienstes stand für etwaige Notfälle parat. Und auch die Bergwacht war anwesend, da der Hubschrauber mehrmals betankt werden musste. Dies führte die Bergwacht mit einem Spezialfahrzeug durch.

Als Fachberater für die Flughelfer eröffnete Konrad Kellner die Übung mit einer sehr kurzen Ansprache, da ein straffer Zeitplan abzuarbeiten war, der sogleich mit der Sicherheitseinweisung am Helikopter startete. Kreisbrandrat Michael Stahl dankte allen Partnern der Feuerwehr für ihre Beteiligung an der Übung. Am Vormittag machten sich auch Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Markus Ackermann und Polizeihauptkommissar Christian Pongratz ein Bild von dem Übungsablauf. Der Helikopter beförderte diverse Gegenstände zum Kramhof und begann dann auch mit dem Abwurf von Wasserladungen auf definierte Flächen. Auf dem Damm hatten sich zahlreiche Schaulustige eingefunden, um die Waldbrandübung zu verfolgen. Landrat Franz Löffler betonte die Notwendigkeit derartiger Übungen: „Komplexe Einsatzlagen erfordern komplexe Übungen. Die Einheiten müssen gut aufeinander abgestimmt arbeiten, damit im Ernstfall auch alles reibungslos funktioniert.“ Die drei Elemente Wasser, Luft und Land würden drei Szenarien bieten, die beherrscht werden müssen. Dies beweise die Übung sehr eindrucksvoll. Er dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz zum Gemeinwohl und erwähnte insbesondere die unkomplizierte Partnerschaft mit der Bayerischen Polizei. Die Hilfsorganisationen würden für die Bevölkerung eine Sicherheitsgarantie bieten, mit der auch schwierige lagen bewältigt werden. Der Brand auf den Osserwiesen hätte bestätigt, dass derartige Übungen leider auch ein Ernstfall werden könnten. „Der Einsatz damals funktionierte nur deshalb so gut, weil er vorher auch beübt wurde.“ Bürgermeister Markus Ackermann war erfreut, dass Waldmünchen und der Perlsee Schauplatz einer Großübung waren. „Eine derartige Übung schafft Kompetenz und Sicherheit und ist für die Bevölkerung ein Beleg, dass unsere Hilfsorganisationen schlagkräftig und einsatzfähig sind.“ Ackermann dankte, dass auch die lokalen Feuerwehren in die Übung eingebunden wurden. Es gebe eine große Zufriedenheit, dass so etwas vorhanden ist. Polizeihauptkommissar Christian Pongratz sprach von einer unkomplizierten Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Nach der Mittagspause wurde der Abwurf von Wasser mit unterschiedlichen Behältern beübt und der Helikopter kam auf insgesamt gut 15 Flüge. Bis zu 900 Liter Wasser können mit einem Flug transportiert werden. Bei der Abschlussbesprechung sprach Fachberater Konrad Kellner von einem guten Übungsverlauf und einer funktionierenden Zusammenarbeit. KBI Norbert Auerbeck dankte allen Beteiligten und freute sich, dass die Übung ohne Zwischenfälle verlief.

Waldbrand am Großen Arber – Übung der Flughelfergruppe

Waldbrand am Großen Arber, Radarstellung bedroht!

So lautet am Mittwoch den 24.06.2020 die Übungsannahme der Feuerwehren im Arbergebiet. Das Szenario wurde von KBM und Leiter der Flughelfergruppe Konrad Kellner mit seinem Stellvertreter Christian Kress, KBM Hans Richter aus dem Landkreis Regen, KBR Stahl Michael und StFw der Bundeswehr Alois Vogl ausgearbeitet.

Ausgangspunkt war ein Waldbrand oberhalb des sog. „Schmugglerweges“ in der Nähe der beiden Türme, der auf die Liegenschaft der Bundeswehr überzugreifen drohte. Da die Radarstellung massiv bedroht war, schickte die Bundeswehr einen Hubschrauber des Typs NH90 vom Transporthubschrauberregiment 30 Niederstetten / 3.Staffel zur Löschhilfe. Für die Zusammenarbeit mit der fliegenden Besatzung war die Flughelfergruppe des Landkreises Cham zuständig. Auf Grund der bereits jahrelangen guten Zusammenarbeit wurden auch die Flughelfer aus Straubing zu dieser Übung eingeladen.

Vor Flugbeginn erfolgte die Einweisung in den neuen Einsatzhubschrauber der Bundeswehr. Während die TLF 24/50 aus Bad Kötzting und Zwiesel zusammen mir den Wechselladern aus Arrach mit dem AB-Tank und Furth im Wald mit dem AB-Mulde den Wassertransport zum Landeplatz bei der Bergwachthütte übernahmen, machten sich die Feuerwehren aus Bayerisch Eisenstein und Regenhütte auf den Weg, um im Gipfelbereich eine Wiederstandsline zu errichten.

Da es nicht möglich war, zu Fuß den Waldabschnitt zu betreten, konnte der simulierte Brand nur aus der Luft gelöscht werden. Weiterhin wurde angenommen wurde, dass die Beschneiungsanlage defekt sei. So musste dass komplette Löschwasser ausschließlich über den Luftweg auf das Gipfelplateau geflogen werden. Hierfür wurde von den Flughelfern ein 5000 Liter Faltbehälter aufgebaut, welcher ebenfalls durch das Bambi Bucket vom NH90 befüllt wurde.

Die Wasseraufnahme des Hubschraubers erfolge im Großen Arbersee. Hier war zudem die Wasserwacht aus Zwiesel mit Boot und Tauchern für eventuelle Notfälle vor Ort. Eingreifen mussten sie aber glücklicherweise nicht. Später erfolge die Wasseraufnahme am Flugfeld via Schlauchbefüllung. Da es bisher noch keine Übung zwischen NH90 und zivilen Feuerwehren bzw. Flughelfern gab, wurde hier erstmals das Verfahren „Schlauchbefüllung“ erprobt. 

Ein spezielles geländegängiges Waldbrandfahrzeug konnte bei dieser Übung ebenfalls einen ausgiebigen Test durchlaufen. Mit dessen Hilfe wurde ein Waldbrandsatz vom Flugfeld in das Einsatzgebiet transportiert.

Die Einsatzleitung übernahm die UG-ÖEL aus Arrach, welche auch den sog. „Fliegerischen Einsatzleiter“ unterstützte. Zur medizinischen Absicherung der Einsatzkräfte waren die Bergwachtbereitschaften aus Lam und Zwiesel vor Ort.