Waldbrandübung Rockycany 2019

Bereits zum vierten Jahr in Folge nahm die Flughelfergruppe des Landkreises Cham an einer großen Waldbrandübung im Nachbarland Tschechien teil. Dieses Mal wurden die Flughelfer durch Kräfte der Flughelferstaffel Bayreuth unterstützt.
Schon um 05:45 machte sich der Flughelferzug, bestehend aus LF10 der FF Thürnstein und TLF16/25 der FF Lohberg auf den Weg zum Sammelpunkt in Drazenov. Hier sammelten sich die Teilnehmenden Einheiten aus dem Landkreis Cham. Dieses Jahr umfasste das Kontingent: Schlauchwagenzug Bad Kötzting, HFS Zug Waldmünchen, ABC Zug Cham, Flughelfergruppe Lkr. Cham, FF Arrach, FF Schafberg, FF Atzlern, FF Kleinaigen und FF Arnschwang
Pünktlich um 09:00Uhr machte sich der Konvoi mit Polizeibegleitung auf ins übungsgebiet nahe Pilsen. Wie die Jahre zuvor ging es auf den Truppenübungsplatz BRDY.
Nach 2 stündiger fahrt traf man sich mit den Tschechien Kollegen am vorher definierten Bereitstellungsraum. Nun fand für alle Einheitsführer eine Einweisung in die aktuelle Lage statt. Die Flughelfergruppe bekam den Auftrag eine Fliegerische Einsatzleitung aufzubauen und einen Feldlandeplatz, zusammen mit den tschechischen Kollegen, zu errichten. Aufgrund des Knowhows der deutschen Kollegen entschied man sich die Fliegerische Einsatz Leitung in Deutsche Hand zu geben. So wurde kurzerhand Kress Christian zum Fliegerischen Einsatzleiter bestimmt. Mit Hilfe einer Dolmetscherin aus den Reihen der FF Waldmünchen klappte die Verständigung am Flugfeld reibungslos. Als Einsatz Auftrag wurde von dem Einsatzführungsstab, welcher durch FB Bernd Hatzinger besetzt wurde, die Maximale Wasserausbringung auf den Brandherd angeordnet. Nachdem am Flugfeld alles für eine Schlauch Befüllung vorbereitet war, wurde durch die FliegE das „OK“ an den Einsatzstab gegeben. Diese forderten dann unverzüglich den in Pilsen Stationierten Polizeihubschrauber für die Brandbekämpfung an.

Da dieser aber zur gleichen Zeit einen realen Einsatz bekommen hatte, konnte dieser nicht ins Übungsgebiet starten. So wurde unbürokratisch vom Führungsstab ein Rettungshubschrauber vom TYP W-3A Sokol von der Tschechischen Luftwaffe für die Brandbekämpfung angefordert. Da dieser aber nicht vorbereitet war dauerte es ca. 1,5 Std. bis dieser im Übungsgebiet eintraf. Nach einem kurzen briefing der Besatzung mit der Boden Crew wurde mit dem Flugbetrieb begonnen. Aufgrund der mittlerweile Jahre langen Bekanntschaft zwischen den Flughelfern und den Tschechischen Kräften konnte das Briefing relativ kurz gehalten werden. So konnte zügig mit dem Flugbetrieb angefangen werden. Als Löschwasseraußenlastbehälter wurde eine Bambi bucket mit 1600L Fassungsvermögen verwendet. Da die Maschine aber noch die gesamte Medizinische Ausrüstung dabei hatte, wurde es auf 1100l reduziert. Für die Schlauch Befüllung wurden die Tanklöschfahrzeuge aus Lohberg und Radnice verwendet. Um genug Löschwasser vorrätig zu haben wurde eine B-Leitung vom HFS Verteiler zum deutschen TLF verlegt. Da das TLF aus Radnice über einen Tank von 9000L verfügt, hatte es dementsprechend genug Puffer bevor er wieder befüllt werden musste.
Im gesamten Einsatzverlauf wurden 16 Rotationen mit je 1100L Wasser ins Brandgebiet geflogen, was bedeutet das 17.600L über dem Brandgebiet abgeworfen wurde. Dies wurde alles durch den Fliegerischen Einsatzleiter dokumentiert und an den Einsatzstab gemeldet. Nach ca. 1,5 Stunden wurde der Flugbetrieb beendet und das Flugfeld konnte wieder abgebaut werden. Kurze Zeit später hieß es dann „Übungsende“ und alle Teilnehmer konnten ihre Gerätschaften wieder zurückbauen.
Nun Folge eine Abschlussbesprechung für alle Teilnehmer der Übung. Auch diese wurde wieder durch einen Dolmetscher übersetzt. Hier zeigte sich nochmal, dass die Regelmäßigen Übungen sich sehr positiv auf die Zusammenarbeit aller Kräfte auswirke und man für gemeinsame Einsätze bestens gewappnet sei.
Nach gemeinsamer Rückfahrt im Konvoi konnte gegen 20:00 Uhr der ILS wieder der Status 2 gemeldet werden. Bei der internen Nachbesprechung bedankte sich Stadbrandrat der FW Bayreuth Ralf Herrmann nochmal bei der Flughelfergruppe für die Einladung zu dieser nicht alltäglichen Übung und freute sich ebenfalls über die exzellente Zusammenarbeit der bayerischen Flughelferstandorte.