Da sich im Laufe der Jahre der Einsatzschwerpunkt des Mehrzweckfahrzeuges der FFW Thürnstein/Schrenkenthal geändert hat, und der fehlende Allradantrieb sowie die Lagermöglichkeiten für die Gerätschaften den Dienstleistenden zunehmend Probleme bereiteten, beschloss der Verwaltungsrat im September 2018, Antrag auf Ersatzbeschaffung des zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alten MZF zu stellen. Am 25. Oktober 2018 fiel der einstimmige Beschluss des Gemeinderates.
In unzähligen Stunden und mühevoller Kleinarbeit wurde die Leistungsbeschreibung für die Ausschreibung zusammen mit der Gemeinde und mit den Landkreis-Feuerwehr-Führungskräften erstellt. „86 Seiten im Gegensatz zu den drei Seiten vor 20 Jahren“, beschrieb Kommandant Konrad Kellner die Anforderungen. Die Auslieferung des MAN TGE 4×4 mit 180 PS hat sich um einige Monate verzögert, so dass die Führungskräfte am vergangenen Freitag nach Landau/Isar aufbrachen.
Das bis dato im Betrieb befindliche MZF hatte zum Zeitpunkt der Antragstellung eine Laufleistung von 75.000 Kilometer. Das Fahrzeug ist am Standort Thürnstein bei Einsätzen, Übungen und Schulungen unentbehrlich. „Zusätzlich wird es auch größtenteils von der Flughelfergruppe des Landkreises Cham als Führungsfahrzeug benötigt“. Weiterhin alarmiere die ILS das Fahrzeug bei den Einsätzen der UGÖL-Arrach. Hier benötige man das MZF für die Personenbeförderung und den Materialtransport. Das Personal bei derartigen Einsätzen setzt sich aus Aktiven mehrerer FF zusammen. Der Anstieg der Reparaturkosten lässt sich auf Fahrzeugalter und Verschleiß zurückführen. Die Dienstleistenden hatten bereits enorme Probleme mit der Ersatzteilbeschaffung nach einem Getriebeschaden.
Die Finanzierung der Ersatzbeschaffung erfolge gemäß der Richtlinien für Zuwendungen des Freistaats Bayern für Förderungen von kommunalen Beschaffungen. Ein neues MZF erwartet momentan den erhöhten Förderbetrag von 16.300 Euro, zusätzlich gewähre der Landkreis Cham einen Zuschuss von 5.700 Euro. Der Thürnsteiner Feuerwehrverein erklärte sich bereit, sich mit 10.000 Euro an der Ersatzbeschaffung zu beteiligen, die bereits an die Gemeinde überwiesen wurden. „Beim Verkauf des derzeitigen MZF hat nochmals ein Betrag im vierstelligen Bereich erlöst werden können“, so Bürgermeister Franz Müller. Die Fördersituation sei momentan sehr günstig.
Mittlerweile sind solche Fahrzeuge nur mehr auf sechs Mann (früher acht Mann) Besatzung ausgelegt. In Bayern stellt das MZF ein Standardfahrzeug für die meisten kleineren bis mittleren Feuerwehren dar. Die Kosten belaufen sich auf ungefähr 120.000 Euro. Beim rund sechs Wochen dauernden Innenausbau konnte ein Teil der Ausstattung übernommen werden. Franz Müller betont bei jeder Gelegenheit die Bedeutsamkeit der Feuerwehren, die durch das umsichtige und schnelle Eingreifen Schlimmeres verhindern können.
Zum Glück gebe es noch genügend Männer und Frauen, die bereit sind, zu jeder Tag- und Nachtzeit auszurücken.