Am Freitagnachmittag, den 16.05.2025 meldete eine Gruppe von Wanderern eineRauchentwicklung zwischen Osser Südgrat und Eggersberg. Daraufhin alarmierte die ILS Regensburg gemäß „Rauchentwicklung im Freien“ dieOrtsfeuerwehren Lohberg, Thürnstein-Schrenkenthal und den zuständigen Kreisbrandmeister Konrad Kellner. Nachdem die ersten Einsatzkräfte einschnell ausbreitendes Bodenfeuerfeuer feststellten, wurde das Alarmstichwort auf „B-Bergwald“ erhöht.
Dadurch erfolgte auch eine Alarmierung der Flughelfergruppe des Landkreises Cham sowie derPolizeihubschrauberstaffel Bayern. Zusätzlich wurden noch die Flughelfer aus Straubing zurEinsatzstelle beordert. Im westlichen Ortsteil von Lohberg wurde der Einsatzabschnitt „Luftfahrzeuge“ aufgebaut undbetrieben. Während sich die zwei Polizeihubschrauber, Edelweiß 4 und Edelweiß 12 auf Anflugbefanden, übernahm die Drohne der FF Blaibach die Erkundung des Brandgebietes.
Um einen sicheren Flugbetrieb zu garantieren, wurden alle Flugbewegungen durch dieFliegerische Einsatzleitung (FliegE) koordiniert. Um BOS fremde Drohnen aus dem Einsatzgebiet fernzuhalten, wurde auch ein NOTAM aktiviert. Nachdem die beiden Hubschrauber sowie die Flughelfer aus Straubing, sich am Flugfeldeingefunden haben folgte eine Einweisung in das aktuelle Geschehen. Hier informierteAbschnittsleiter Kress Christian, dass sich das Feuer weiter in Richtung Berg ausbreitete.

Zusätzlich benötigen Bodentrupps der Feuerwehr Lohberg und Thürnstein dringendGerätschaften für die Bodenbrandbekämpfung. Diese mussten via Luftweg ins Einsatzgebietverbracht werden da Teile des Brandgebietes nicht mit Fahrzeugen erreicht werden kann. Nach einer erfolgten Sicherheitseinweisung an dem beiden Hubschraubern begann man mitdem Flugbetrieb.
Als erstes standen Löschflüge auf dem Programm. Da aber in der Gemeinde Lohberg keinoffenes Gewässer zu Wasseraufnahme zur Verfügung steht, nutzt man die Tanklöschfahrzeuge aus Lederdorn und Miltach. Der Sonderzug 4/2 des Landkreises Cham war zwischenzeitlich alarmiert worden, um am Flugfeld eine sichere Wasserversorgung sicher zu stellen. Weitere Kräfte dieses Zuges bauten vom Mühlbach aus eine Förderleitung zum Flugfeld und befüllten den eigenen 15.000l Faltbehälter. Damit stand ausreichend Wasser für die geplante Schlauch Befüllungen zur Verfügung.

Um die Flugzeiten möglichst effizient ausnutzen zu können, wurden die Tankanhänger der Bergwachten Arnbruck und Hauzenberg-Waldkirchen ebenfalls auf das Flugfeld alarmiert. Als die Flanken des Brandes ausreichen benetzt waren, begann man mit Lastflügen. Hier wurden diverse Gerätschaften wie Waldbrandsätze, Schlauchmaterial, Netzmittel, etc. ins Einsatzgebiet geflogen. Die Einsatzkräfte aus Straubing empfingen die Materialien in einer Lichtung nahe des Osser Gipfels.
Zwischenzeitlich wurde von Landrat Franz Löffler der Artikel 15 des Bayerischen Katastrophenschutz Gesetztes ausgerufen und KBR Mike Stahl als ÖEL eingesetzt. Nun formierte sich auch der Führungsstab des Landkreises Cham im Lohberger Dorfstadel. Um eine direkte Verbindung zur EL zu haben, wurde KBM Konrad Kellner als Fachberater Flughelfer im Stab eingesetzt.
Da sich abzeichnete, dass man das Feuer an diesem Tag nicht mehr löschen kann, wurden die Maßnahmen für diesen Tag abgebrochen bzw. zurückgefahren und ein massiver Löscheinsatz für den nächsten Tag beplant. Zwischenzeitlich entwickelten sich zudem noch mehrere Brände an der Landesgrenze entlang. Beide Hubschrauber flogen den Sportplatz der Gemeinde an und verbrachten dort die Nacht.
Am Samstag trafen sich alle Beteiligten bereits um 08:00Uhr und besprachen die geplanten Maßnahmen. Zusätzlich zur Drohne aus Blaibach unterstützte heute auch noch die Drohne aus Roding die Luftbeobachtung. Da aber beide im Bereich Scheibe / Arber mit Aufklärungsarbeiten beschäftigt waren, entschied sich die Einsatzleitung die Luftrettungsstaffel Bayern mit ihrem Kater Oberfranken 15/3 ebenfalls ins Schadensgebiet zu holen.

Wieder startete der Tag mit Löschflügen. Nachdem massiv Löschwasser über dem Brandherd am Osser abgeregnet worden war, erkannte man bereits erste Erfolge der Maßnahmen. Wasser für die Schlauch Befüllungen lieferte dieses Mal der Sonderzug 2/4. Nachdem Kater Oberfranken 15/3 sich am Flugfeld eingefunden hatte, bekam er diverse Erkundungsaufträge durch die FliegE welche sich bereits aufgestaut hatten. Er übernahm die Einsprache für Punkt genaue Wasserabwürfe der Polizeihubschrauber und musste auch die Standorte der GFFF-V Einheiten aus Niedersachen feststellen.
Nachdem sich nun ein deutlicher Fortschritt der Löscharbeiten abzeichnete, konnte man damit beginnen diverse Lasten wieder aus dem Einsatzgebiet rauszufliegen. Nachdem alles wieder am Flugfeld war, konnte man den Einsatz der drei Hubschrauber beenden. Beim abschließenden Debriefing zeigte sich Bürgermeister Franz Müller beeindruck von der Professionalität, mit der die Einsatzkräfte zu Werke gehen und freute sich, dass eine von den 17 Flughelfergruppen bei ihm in der Gemeinde stationiert sei.

Somit ging die Katastrophenschutzübung Flammendes Steindl 2025 für die Flughelfergruppe des Landkreises Cham zu Ende. Mehr als 12.000l Löschwasser wurden im Einsatzgebiet abgeregnet sowie über 100 Flugbewegungen dokumentiert.























