Die Bekämpfung eines Waldbrandes ist eine zeit-, kraft- und arbeitsintensive Arbeit für die Feuerwehr zu der zusätzliche ein erheblicher logistischer Aufwand von Nöten ist. Genau dieses Szenario war am 21. Mai am Kaitersberg Inhalt einer großangelegten Übung.
„Brand im Freien im Bereich Plattenstein und aufwachsende Lage“, so die die Meldung gegen 14 Uhr. Bereits seit sechs Wochen anhaltende Trockenheit, leichter Wind aus südöstlicher Richtung, sonnig, Tagestemperaturen um 28 Grad waren die Grundparameter für den Übungsinhalt. Ein Wetter wie es auch augenblicklich vorherrscht.
In der Anfangsphase wurden gemäß Alarmstichwort „Brand Freifläche kleiner 1.000 m²“ die Feuerwehren aus Arndorf, Sperlhammer und Bad Kötzting alarmiert. Deren Aufgaben war dann vom Löschweiher in Reitenberg eine Wasserentnahme einzurichten und eine Förderleitung bis zum früheren Gasthaus Reitenberg und weiter in Richtung Plattenstein aufzubauen. Mittels Tragkraftspritzen wurde die gut 850 Meter lange Förderleitung betrieben, dabei wurde ein Höhenunterschied von gut achtzig Meter überwunden. Wurde das Schlauchmaterial bis Reitgenberg händisch verlegt, half ab dort auf der anschließenden Forststraße ein Unimog, mit dessen Geländefähigkeit auch diese Passage problemlos befahren werden konnte.
Etwa 200 Meter vor dem Plattenstein wurde ein fünf Kubikmeter fassender selbstaufrichtender Behälter platziert. Dieser dient als Puffer um etwa bei einem Ausfall von Geräten eine konstante Wasserförderung zu gewährleisten. Zudem wurde von diesem Behälter aus eine weitere Förderleitung in Richtung Plattenstein verlegt. Dort erfolgte die Wasserabgabe über eine sogenannte Wassergasse. Die Feuerwehren nutzen dabei unterschiedliches Schlauchmaterial, um von einer zentralen Achse aus mit dann kleineren Durchmessern Wasser über handliche Strahlrohe jeweils seitlich in die Waldbereiche abzugeben.
Beim Plattenstein wurde ein weiterer Pufferbehälter aufgebaut der drei Kubikmeter fasst. So hatte man auch kurz vor der angenommen Brandstelle nochmals genügend Wasser, um bei Störungen in der Leitung eine konstante Brandbekämpfung abarbeiten zu können. Zudem wurde von diesem mit handlich Pumpen Wasser entnommen und zur Brandbekämpfung weitergeleitet.
Ein weiterer geländegängige Unimog, bestückt mit einem Waldbrandmodul und etwa 1.000 Liter Wasser, konnte mit dessen Personal umgehend eine Brandbekämpfung einleiten, ehe das Löschwasser über die Förderleitungen aufgebaut war. Diese zweite Leitung wurde vom Reitenberg aus verlegt und von einem Abrollbehälter mit etwa 8.000 Liter Inhalt aus betrieben. Um diesen Puffer immer mit genügend Wasser versorgen zu können, wurde ein Pendelverkehrt mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet. Die wasserführenden Fahrzeuge tankten am Arndorfer Hochweg auf und brachten das Wasser nach Reitenberg, wo es dann in den großen Behälter eingeleitet wurde.
Während ein Teil des benötigten Materials mit geländegängigen Unimogs und UTV`s bis kurz vor dem Plattenstein gebracht werden konnte, wurde ein weiter Part von der Besatzung des Polizeihubschraubers übernommen. Bei den ersten Flügen setzte dieses Personal der Flughelfergruppe ab und flog dann weiteres Walbrandbekämpfungsmaterial nach oben. Waren die Materialflüge abgeschlossen unterstützte das Hubschrauberpersonal die bodengestütze Brandbekämpfung mit dem Abwurf von Löschwasser mittels Außenlastbehältern. Anfänglich mit etwa 900 Liter fassenden Behältern der Polizei und dann mit den im Landkreis Cham stationierten Außenlastbehältern „Semat“. Die Fäden der Funkkoordination liefen am Wandererparkplatz zusammen, auf dem sich die UG-ÖEL aus Arrach platziert hatte. Um sich eine Lage des Übungsablaufes machen zu können wurde zudem ein Multikopter eingesetzt, der Livebilder zur Einsatzleitung übermittelte.
„Ziel war es, etwa 1.500 Liter je Minute zu fördern, die Ortskenntnis am Südhang des Kaitersberges zu verbessern, in unwegsamen Gelände Förderleitungen aufzubauen, einen Pendelverkehr zu organisieren und die Zusammenarbeit mit den Flughelfern, der Multikopterbesatzung und luftgestützten Einheiten zu übern“, so Florian Heigl die Abschlussbesprechung gegen 18 Uhr einleitend. Eingebunden in die Übung waren 18 Feuerwehren mit etwa 180 Einsatzkräften, die Bergwacht sowie die Polizeihubschrauberstaffel, so der Kreisbrandmeister. Auch hat die Funkgruppentrennung sowie die Einsatzstellenorganisation hat bestens funktioniert.
„Wir haben zeitversetzt alarmiert“, so Michael Bummer. Nach anfänglich wenigen Feuerwehren wurden der Lage angepasst weitere Einsatzkräfte nachgefordert so Arndorf`s Kommandant und Einsatzleiter. Aufgeteilt wurde die Übung nach seien Worte in die Abschnitte „Erste Förderleitung“, „Brandbekämpfung Plattenstein“, „Zweite Förderleitung“, „Pendelverkehr“ und „Flughelfer“. Bestens geklappt habe nach seinen Ausführungen auch die Raumordnung am Reitenberg, auf die etliche Fahrzeuge zu koordinieren waren. Einzig hatte man diesen Bereich vorab für den öffentlichen Verkehr gesperrt. „Gerade an Sommerwochenenden ist hier alles zugeparkt“, so Michael Bummer unisono mit Florian Heigl auf diesen Aspekt blickend. Von Seiten der Abschnittsleiter wurde unter Anderem der große logistische Aufwand beschrieben, um etwa das Löschwasser fördern und abgeben zu können.
Von allen kam die Bestätigung, dass die Übung der Erfolg der Vorplanung war, für zukünftige Anforderungen in diesem Bereich einiges mitgenommen werden kann, die feuerwehrübergreifende Zusammenarbeit funktioniere und das Waldbrandkonzept des Landkreises bestens abgestimmt ist. „Es war eine hervorragende Übung“ so Kreisbrandrat Michael Stahl. Er, wie auch Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer, lobten die engagierten Einsatzkräfte, die bei dieser nicht alltägliche Übung eingesetzt waren, dass viel Wert auf Erkundung, Raumordnung und Abschnitte gelegt wurde und die geländegängigen Fahrzeuge für diese Einsätze prädestiniert sind. „Die Beschaffung durch den Staat, den Landkreis und die Kommunen in diesem Sektor haben sich bewährt“, so Michael Stahl auf das sich über Jahre entwickelte Waldbrandkonzept blickend. Passend dann auch das Schlusswort von KBM Florian Heigl. „Eure Teilnehme zeigt das große Interesse an der Feuerwehrarbeit.“ehrarbeit.“