Anna-Lena Kleppel ist Ehrenpatenbraut

Eine Feier, von der man sicher noch lange im Dorf reden wird, war das Ehrenpatenbrautbitten der FFW Thürnstein/Schrenkenthal am Samstag abend. Kaum hatte Anna-Lena Kleppel ihre Zusage gegeben und die Feuerwehr-Delegation in Feierlaune versetzt, leerte sich das Zelt wieder wegen der Alarmierung aufgrund des Brandes auf der Osserwiese, zumal in Thürnstein die Flughelfergruppe des Landkreises Cham stationiert ist. Die Zurückgebliebenen behielten Feuer und Rauch, die man mit bloßem Auge am nahen Hausberg sehen konnte, bis zum abschließenden Hubschrauber-Einsatz im Auge.

„D`Feierwehr vo Thürnstein möcht dir Grüß Gott sag`n, weil sie eine kleine Bitte heut` hätt` zum Vortragen“, formulierte der Vorsitzende Sepp Mühlbauer zuvor nach dem Marsch mit der Thürnsteiner Blaskapelle, der Festkinder und der vielköpfigen Mannschaft zum Elternhaus der Auserwählten. „Du wirst es ja eh scho wissen, warum das ma san zu dir kema, wir möcht ma dich zu unserer Ehrenpatenbraut ernenna“, hoffte Mühlbauer auf ein freudiges Jawort. „Mit dir als Ehrenpatenbraut hätt` d`Feierwehr a g`hörig`s G`fühl“,  versicherte der Redner, der zusammen mit  Konrad Kellner, Andreas Koller, Mario Ascherl und Stefan Menacher anschließend zu einem „Spielchen verdonnert wurden.“

Die Führungskräfte mussten mit nahezu stumpfen Spickerpfeilen auf eine Wand mit Luftballons zielen.  „Wer nicht trifft oder der Luftballon nicht platzt, muss einen Negerkuss vertilgen“, unterbreitete Anna-Lena Kleppel die Aufgabenstellung. Die Thürnsteiner Feuerwehrobrigkeit hieb die Wurfgeschosse  „mit  Schmackes“, also mit viel Kraft und Wucht, auf die Zielscheibe. Trotzdem blieb keiner fehlerfrei. Als die Wand fast abgeräumt war, war zu lesen „Ja, i mochs gern“.

Nach der ersten Sitzprobe im Zelt ließ der Vorsitzende seine offiziellen Begrüßungsworte folgen. Er freute sich über die Anwesenheit von Bürgermeister Franz Müller, KBM Josef Pritzl und Ehren-KBM Reinhard Kollmer, sowie der Präsenz der Festkinder mit den Eltern und der Blaskapelle Thürnstein. Als erstes bedankte sich der Vorsitzende herzlich  bei Anna-Lena Kleppel für die Übernahme des Amtes als Ehrenpatenbraut. Dies sei  nicht selbstverständlich, weil so eine Aufgabe viel Zeit-  und Geldaufwand voraussetze. Mühlbauer zollte  allen Eltern und Festkindern, die sich breiterklärt hatten,  Anna-Lena beim Gründungsfest in Lam zu begleiten, Anerkennung.  Der zahlenmäßig gute Auftritt zeuge vom Zusammenhalt in der Feuerwehr. „Ich hoffe, dass ihr beim 150-jährigen Fest in Lam genauso stark vertreten seid“, legte der Redner ans Herz.

Nachdem „durchgesickert“ war, dass die Prüflinge eventuell ein Schaf scheren müssen, waren sie über die Herausforderung mit weniger Schinderei erleichtert. Da Theresa Kleppel und Carolin Mühlbauer seit März diesen Jahres als neue Fahnenbegleiterinnen fungieren, schultere Vize-Vorsitzender Gustav Kleppel mit den Ehrenämtern der beiden Töchter gleich eine Doppelbelastung. Sandra Kleppel habe alles perfekt organisiert und vorbereitet. Daher galt den Gastgebern ein kräftiger Applaus. „Ich danke allen, die bei der Vorbereitung und der Durchführung des  Ehrenpatenbrautbittens mitgeholfen haben“. Der Wunsch nach einigen schönen und gemütlichen Stunden wurde durch Sirenengeheule unterbrochen, worauf die Einsatzkräfte  und Flughelfer der Feier für die Dauer des Einsatzes fernblieben .

Text: Maria Frisch