„Das Jahr 2015 forderte die Flughelfergruppe des Landkreises Cham, Standort Thürnstein, aufgrund seiner Ausbildungsintensität enorm“, resümierte deren Leiter, Konrad Kellner, bei der Hauptversammlung am Samstag abend im Hotel „Zum Hirschen“. Lehrgänge, Übungen, sowie Aus- und Weiterbildungen füllten den Jahreskalender wie nie zuvor. Als neuer stellvertretender Leiter des Trupps stellte sich Christian Kress zur Verfügung.
Die Flughelfergruppe des Landkreises Cham, Standort Thürnstein, besteht momentan aus 42 Mitgliedern; 37 davon haben den Flughelfer-Lehrgang, fünf Kameraden zusätzlich den Führungslehrgang absolviert. Der Trupp rekrutiert sich derzeit aus Mitgliedern der Feuerwehren Thürnstein-Schrenkenthal, Lohberg, Lam, Haibühl–Ottenzell, Arrach und Ansdorf–Simpering.
Am 23. März war die jährliche Überprüfung der Behälter in Nürnberg. Dabei werden durch Fachpersonal von Bundeswehr und SFSW die Lastengurte, Behälter und Anhänger getestet. Ohne diesen Check würde kein Pilot im Einsatz oder Übungsfall die Behälter fliegen. „Die Unparteiischen bescheinigten, dass alle Geräte, sowie der Anhänger, in einwandfreien Zustand sind“, berichtete Kellner.
Das Bayer. Staatsministerium des Inneren hat beschlossen, dass alle Flughelferstandorte mit einer einheitlichen Ausrüstung ausgestattet werden. Im April wurden die ersten Ausrüstungsgegenstände wie Helme, Gurte zum Winchen, Karabiner usw. in Empfang genommen. Auch dieses Jahr wird noch einiges an Ausrüstung vom Ministerium eintreffen.
Im Mai wurde die erste Standortschulung in Thürnstein abgehalten. Themen waren UVV, Hubschraubertypen, Aufgaben der Flughelfer, Ausrücke-Ordnung sowie die neue Flughelferausrüstung. Zudem wurde durch die Bergwacht der Tankanhänger, der in Arnbruck stationiert ist, vorgestellt.
Am 14.07.2015 konnte eine Realübung der Flughelfer durchgeführt werden. Übungsort war die Otto Lilienthalkaserne in Roth. „Zusammen mit den Flughelfern aus Schwabach konnten wir mit der Polizeihubschrauberstaffel aus Roth den ganzen Tag üben“, erinnerte Kellner. Verschiedene Einsatzabschnitte wurden gebildet sowie die neuen Funktionen Transportleiter, Lastenhelfer usw. geprobt. Besonders ausgiebig trainierte man das Winchen.
Im Juli legte der Stellv. Leiter der Flughelfer Gruppe, Christian Aschenbrenner, nach 8 Jahren sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde Christian Kress von der FF Lohberg.
Im August fand die zweite Standortschulung in Thürnstein statt. Themen waren Waldbrandsatz, 3000 l und 15000 l Faltbehälter, sowie das Anlegen der neuen Winchausrüstung.
Ende August nahmen zwei Mitglieder der Einheit als Übungsbeobachter an einer BW-Übung am Arber teil.
Der Flughelfer Technik Lehrgang erstreckte sich vom 07.09.- 11.09.2015. Die Schulung war zum zweiten Mal an der SFS-Würzburg, da die Otto Lilienthal Kaserne in Roth aufgelöst worden ist. Die Kameraden Christian Koller, Michael Koller (neue Flughelfer) und Konrad Kellner (Wiederholer nach 7 Jahren) unterzogen sich dem Lehrgang. Die beiden Flugtage waren auf dem Truppenübungsplatz Veitshöchheim ausgelagert. Dort bekamen die beiden Neulinge und der Leiter die Grundkenntnisse vermittelt, über welche ein Flughelfer verfügen muss.
Am 14.10.2015 konnten acht Flughelfer zum ersten Mal im Bergwachtrainingscenter in Bad Reichenhall üben. Den ganzen Tag hieß es Winschen in einer Halle mit einem Hubschraubersimulator. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dieser Part fester Bestandteil im Jahresablauf werden soll. Bei der Heimfahrt wurde noch ein Abstecher zu den Flughelfern der FF Wolfratshausen gemacht. Dort konnte die Ausrüstung der Kollegen besichtigt werden.
Am 24.10.2015 kam es im Laufe einer Gondelrettungsübung am Arber zu einem schweren Unfall. Als feststand, dass mehrere Rettungshubschrauber auf Anflug waren, übernahmen Mitglieder der Flughelfer Gruppe die Herstellung eines Feldlandeplatzes, welcher mit der mitgeführten Ausrüstung betrieben wurde. Ausgebildete Flughelfer wiesen die Hubschrauber ein. Nach Beendigung wurde die Flughelfergruppe mit der Herstellung eines Feldlandeplatzes bei einer Suchaktion in Lam beauftragt. Dabei setzten die Einsatzkräfte die Landeplatzbefeuerung ein. Ausgebildete Flughelfer betreuten den Landeplatz und richteten einen Betankungsplatz ein. In beiden Fällen wurde das professionelle Arbeiten der Flughelfer durch die Piloten gelobt.
Im November stand die letzte Standortschulung für das Jahr 2015 ins Haus. Themen waren die Herstellung eines Feldlandeplatzes, Einwinkzeichen, Brandschutz am Landeplatz, sowie das Ausleuchten. Auch 2016 gibt es wieder Standortschulungen für alle Flughelfer.
Konrad Kellner bedankte sich bei seinen stellv. Leitern der Flughelfergruppe, Josef Mühlbauer und Christian Kress, für die Übernahme der Ämter und ihr Engagement. Dasselbe gelte für den ehemaligen Stellvertreter, Christian Aschenbrenner, für die sehr gute Zusammenarbeit in den letzten acht Jahren, sowie KBI Michael Stahl und KBR Johann Weber, die immer auf die Belange der Flughelfer-Gruppe Rücksicht genommen haben.
Das Jahr 2015 war für die Flughelfergruppe des Landkreises Cham, Standort Thürnstein, sehr ausbildungsreich