Nach Ernennung zum KBM stellte er nach 16 Jahren als 1. Aktivenchef seinen Posten zur Verfügung
Mit dem Samstag ging für Konrad Kellner die Amtszeit als 1.Kommandant der FF Thürnstein-Schrenkenthal zu Ende. Nach seiner Ernennung zum KBM des Bereichs Lam am 1. Januar 2020 ist es nicht mehr möglich, zeitgleich das Amt des Kommandanten auszuüben. „Dass mir dieser Schritt nicht leicht gefallen ist, versteht sich von selbst“, gab Kellner zu, der 16 Jahre 1. Kommandant und sechs Jahre 2. Kommandant sowie sieben Jahre Jugendwart war. „Ich denke, die Zahlen sprechen für sich, dass ich die Arbeit sehr gerne gemacht habe“, so der scheidende Amtsträger.
Konrad Kellner legte zum 21. und letzten Mal seinen Tätigkeitsbericht über den aktiven Teil ab. „Das Jahr 2020 wird uns mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben“, so Kellner. Trotz allem habe man immer versucht, Ausbildungen anzubieten, wenn es die Infektionszahlen zuließen, jedoch nicht in der gewohnten Anzahl. Im vergangenen Jahr absolvierten die Aktiven insgesamt 15 Übungen – ohne Corona waren es im Durchschnitt 45. Dazu kamen 2020 noch Übungen der UGÖEL(2) und der Flughelfergruppe(2). Da die Gemeinschaftsübungen im Frühjahr und im Herbst ausgefallen sind, verblieb 2020 als einzige nur die Koordinatenübung. Mit den drei Einsatzfahrzeugen wurden bei Übungen und Einsätzen insgesamt 3268 km gefahren. Zum aktiven Teil der Wehr zählen momentan 69 Mitglieder.
Kellner` s Wunsch wäre, dass wieder Leistungsprüfungen in gewohnter Anzahl stattfänden. Ein weiterer Punkt seines Berichtes betrafen die besuchten Lehrgänge auf KBM- bzw. auf KBI-Ebene, sowie an den Feuerwehrschulen, die der Aktivenchef im einzelnen aufzählte.
Im zurückliegenden Jahr konnte die Wehr wieder einige Neu-bzw. Ersatzbeschaffungen tätigen. Am meisten schröpfte die Vereinskasse die Eigenbeteiligung für das Mehrzweckfahrzeug in Höhe von 10.000 Euro. Er ließ eine Beschreibung der technischen Daten etc. (wir berichteten) folgen.
2020 war im Vergleich zu den letzten Jahren bei den Einsatzzahlen ein coronabedingter Rückgang zu verzeichnen. „Sogar die Wespen hielten sich an den Lockdown“, meinte der Aktivenchef schmunzelnd. Sein persönlicher Dank galt all denen, die ausgerückt sind – insgesamt 24 Mal zu 20 THL-Einsätzen und vier Bränden. Insgesamt waren 383 Feuerwehrdienstleistende mit über 550 Einsatzstunden beteiligt.
Nach seinem letzten Tätigkeitsbericht folgten noch ein paar Worte des Dankes:
In den letzten 22 Jahre konnten vielen Projekte verwirklicht werden, darunter die Gründung der Flughelfergruppe, der V-LKW, das neue LF10 bis hin zum „Jahrhundert –Bauprojekt“, der neuen Feuerwache, und zuletzt die Ertüchtigung der Schlauchpflegeanlage. „All diese Sachen konnten aber nur durch eure Unterstützung verwirklicht werden. Allein die 15.000 Stunden an Eigenleistung beim Bau der Feuerwache zeigen den enormen Zusammenhalt innerhalb unserer Wehr“, bedankte sich Kellner herzlich, dass der Trupp all diese Wege mit ihm gegangen war. Dass man in den letzten 22 Jahren teilweise nicht immer gleicher Meinung war, sei menschlich nachvollziehbar bei einem Verein mit über 200 Mitgliedern. Aber man habe es immer wieder geschafft, die Probleme zusammen aus der Welt zu räumen. „Ein Kommandant ist nur so gut wie die Mannschaft, die hinter ihm steht“. KBR Mike Stahl prägte einst den Satz „Das Team ist der Star“ und dies trift auf die Thürnsteiner Feuerwehrkamerad(inn)en zu 100 Prozent zu. Konrad Kellner zollte namentlich noch jedem seiner besonderen Mitstreiter Dank und Anerkennung. Zuletzt wünschte er der FF Thürnstein für die Zukunft alles erdenklich Gute und der neuen Führung immer ein glückliches Händchen bei allen Entscheidungen. Als 1. Vorsitzender widmete ihm Josef Mühlbauer noch persönliche Worte. In der Jahreshauptversammlung 2005 seien beide an die Führungsspitze gewählt worden. Die Art und Weise, wie man heute miteinander umgehe, sei das Ergebnis aus 16 Jahren Zusammenarbeit, die stets von gegenseitigem Respekt geprägt war. „Das mussten wir uns erst erarbeiten. Wir haben vieles gemeinsam bewegt und dabei nie die Begeisterung, das Herzblut und die Verantwortung für die FFW Thürnstein aus den Augen verloren“, so Mühlbauer, der dem Ausscheider einige zutreffende Eigenschaften attestierte, nämlich 100 Prozent Zuverlässigkeit, Ausdauer, Fleiß, Mut, Humor. Der Vorsitzende besiegelte dies mit einer Urkunde zur Beförderung zum Hauptbrandmeister sowie dem Ärmelstreifen für 30 Jahre Mitgliedschaft.
Josef Mühlbauer verabschiedete Konrad Kellner als 1. Aktivenchef.
Text und Bild: Maria Frisch