Das alte Sprichwort „was lange währt, wird endlich gut“ trifft bei der Thürnsteiner Wehr bezüglich der Neuanschaffung ihres LF 10 den Nagel auf den Kopf. „Nach zahlreichen Besprechungen, Telefonaten, Mails, vier Fahrten nach Ulm – kurz gesagt nach fünf Jahren waren wir am 17./18. Dezember 2014 endlich am Ziel“, rekapitulierte Kommandant Konrad Kellner am Samstag abend bei der Jahreshauptversammlung im Cafe „Sahneberg“, Berghäusl. „Als wir das Fahrzeug in Ulm abholten, war der gesamte Frust und die Probleme mit einem Schlag Vergangenheit“, erinnerte der Aktivenchef. Die Wochen danach waren geprägt mit Schulungen der aktiven Mannschaft. Mittlerweile fühle sich jeder Aktive mit der neuen Gerätschaft vertraut. Die Fahrzeugweihe wird am 18. und 19. Juli nachgeholt und gebührend gefeiert. Die Führungskräfte der Thürnsteiner Wehr orderten bei der Nachrüstung des Fuhrparks jene Technik, mit der sie die Einsätze in den nächsten 30 Jahren meistern könne. Kommandant Kellner appellierte an alle, bei der Einweihungsfeier tatkräftig mitzuhelfen und mitzumarschieren, damit man einen stolzen Festverein abgebe.
Das Totengedenken galt insbesondere Alois Dimpfl, Franz Geiger, Franz Amberger und Peter Frisch. Die Blaskapelle intonierte das Lied vom „guten Kameraden“. Das Protokoll lag in Schriftform auf und wurde angenommen. „Wir haben ein terminreiches Jahr hinter uns“, resümierte Vorsitzender Josef Mühlbauer bei der Aufzählung von Versammlungen und Sitzungen. Highlights waren ohne Zweifel der Feuerwehrball, das Patrozinium und Dorffest mit Segnung der Totenbrettergruppe, der Feuerwehrausflug in den Schwarzwald sowie der vorweihnachtliche Dorfmarkt. Der Redner ließ einen Streifzug durch die Veranstaltungen und Festlichkeiten im Berichtszeitraum folgen. Insgesamt feierte eine Abordnung mit den Jubilaren neun Geburtstage. „Der Feuerwehrverein war 50 Mal unterwegs“, bezifferte Mühlbauer das Pensum. Die Mitgliederstatistik (201 Vereinszugehörige) dokumentiert acht Neuaufnahmen, die vier Austritten gegenüber stehen. Aktuell rekrutiert sich die Mannschaft aus 70 Aktiven, davon sind 20 Jugendfeuerwehrfrauen und –männer, 95 passiven und fördernden sowie 16 Ehrenmitglieder. Der Verwaltungsrat habe entschieden, die Plexiglasfenster in den Toren der Feuerwache zu erneuern. Dies war wegen der nicht unerheblichen Kosten lange diskutiert worden. Der Austausch erfolge zu Lasten der Vereinskasse.
Konrad Kellner legte mittlerweile zum 16. Mal als Kommandant bzw. Kommandanten-Stellvertreter seinen Tätigkeitsbericht ab. „Zahlreiche Ausbildungen, Schulungen, Lehrgänge und die Beschaffung des neuen Löschgruppenfahrzeugs prägten das Jahr 2014“, rekapitulierte Kellner. In der Thürnsteiner Wehr sei es seit eh und je Pflicht, dass jeder Aktive mindestens drei Übungen absolviert. Nur wer das jährliche Übungssoll erfüllt, kann auch im Ernstfall seinen Mann oder Frau stehen. Dafür bedankte sich Kellner herzlich. Neben dem aktuellen Übungsplan werde man ab heuer in unregelmäßigen Abständen Themen bezogene Übungen für alle Aktiven anbieten. Im vergangenen Jahr legten die acht Löschgruppen, die Gruppe der Maschinisten und des Atemschutzes insgesamt 42 Einheiten ab. Dazu kamen noch jeweils sechs Übungen der UGÖEL und der Flughelfergruppe. Mit den drei Einsatzfahrzeugen wurden insgesamt 8636 Kilometer zurückgelegt. In den aktiven Dienst konnten 2014 Johannes Frisch, Katharina Huber, Anton Mühlbauer, Christina Stöberl, Moritz Vogl, Michael Walter und Maximilian Wellisch aufgenommen werden.
2014 absolvierten insgesamt vier Gruppen Leistungsabzeichen. Zwei Trupps meldete man zum Atemschutzleistungswettbewerb in Furth im Wald an. Konrad Kellner war achtmal als Schiedsrichter unterwegs. Es folgte eine Zusammenfassung einer Litanei von besuchten Lehrgängen, Schulungen und Gemeinschaftsübungen. „Darüber hinaus musste der aktive Teil 58 Termine wahrnehmen, deren genaue Auflistung im Jahresbericht zu finden ist“, so Kellner. Durch die Vereinskasse bzw. Spenden beschafften die Führungskräfte die Fensterscheiben für die Sektionaltore der Feuerwache sowie einen Laptop. Kellner bedankte sich beim Verwaltungsrat für sein grünes Licht. Die Gemeindeverwaltung beglich für die Feuerwehr: Digitalfunk für das Mehrzweckfahrzeug, 2 Strahlrohre, 1 Rückflussverhinderer, 8 Schutzanzüge, vier Leinen, zwei Paar Schutzstiefel und drei Schutzhelme.
„Im Jahr 2014 war im Vergleich zu den letzten Jahren bei den Einsatzzahlen ein Rückgang zu verzeichnen“, so Kellner, der sich bei all denen bedankte, die stets, wenn der Meldeempfänger oder die Sirene alarmierte, ausrückten. Dass es in Zukunft nicht einfacher wird, tagsüber die Einsatzfahrzeuge zu besetzen, stehe außer Frage. Insgesamt war die Wehr 2014 bei 25 Einsätzen gefordert. Diese untergliedern sich in drei Kleinbrände, 21 THL und ein UGÖEL. Insgesamt summierten sich 780 Einsatzstunden. Wie sein Vorredner bedankte sich der Kommandant bei Bürgermeister Franz Müller, dem Gemeinderat, den Nachbarwehren Lohberg und Lam für die gute Zusammenarbeit, den überörtlichen Führungskräften, den Stellvertretern Gustav Kleppel und Andreas Koller für die Entlastung, den Gruppenführern, Jugendwarten, Gerätewarten, Fahrzeugwarten, Kassenverwaltern und Schriftführern für die Unterstützung. Außerdem widmete Kellner dem Verwaltungsrat, seinem Vorgänger und Ehrenkommandanten Josef Mühlbauer sowie Franz Mühlbauer ein Vergelt`s Gott für die Wartung der Einsatzfahrzeuge. Eingeschlossen in den Dank wurden noch die Gerätewarte Markus Ascherl und Gerhard Geiger, die die Geräte und das Schlauchmaterial tip-top hielten, das Web-Team für die Pflege der Homepage sowie die gesamte Mitgliederschar.
Der Kassenbericht von Karl Hupf fiel sehr zufriedenstellend aus. Das Zahlenwerk war von Josef Reiser und Adi Sperl für in Ordnung befunden worden, so dass dem Schatzmeister einstimmig die Entlastung erteilt wurde.
Jugendwart Mario Ascherl war mit 22 Jungfeuerwehrlern in den Bereichtszeitraum gestartet. „Leider registrierten wir 2014 das erste Mal seit über zehn Jahren keine Eintritte, jedoch zwei Austritte“, bedauerte Ascherl. Sieben stiegen in die aktive Mannschaft auf, so dass der Stand bei 13 einrastete.
Ehrungen und Auszeichnungen:
Beförderungen vom Feuerwehranwärter zum Feuerwehrmann/-frau: Anton Mühlbauer, Michael Walter, Sabrina Stasch.
Das Atemschutzabzeichen erhielten: Johannes Frisch, Marco Kaml, Michael Walter und Maximilian Wellisch.
Der Ärmelstreifen für 10 Jahre Mitgliedschaft wurde ausgehändigt an: Christina Kuchler und Josef Wendl.
Der Ärmelstreifen für 30 Jahre: Xaver Pfeffer jun., Ludwig Multerer.
Der Ärmelstreifen für 40 Jahre: Karl Hupf jun.
Der Ärmelstreifen für 60 Jahre: Josef Huber sen., Alois Koller sen.
40 Jahre fördernde Mitgliedschaft: Jürgen Krauß
Zum Ehrenmitglied wurden ernannt (ununterbrochen 60 Jahre der FFW angehört oder das 80. Lebensjahr vollendet): Karl Aschenbrenner, Franz Dobner, Josef Huber sen., Georg Seidl und Xaver Weinfurtner.
Den Status Ehrenvorsitzender erlangte Xaver Pfeffer sen. Er gehört von 1981 bis dato dem Verwaltungsrat an, war beim Gründungs- und Einweihungsfest im Festausschuss vertreten, bekleidete 24 Jahre das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden.
Der Titel Ehrenkommandant wurde Alois Koller sen. verliehen. Er war viele Jahre Vereinsdiener, Gruppenführer, Kassier sowie von 1987 bis 1992 stellvertretender Kommandant. Koller hat mit seiner Frau die alte Fahne in liebevoller Kleinarbeit restauriert.
Die Empfänger der Ärmelstreifen für langjährige Mitgliedschaft und die beförderten Kameraden mit der Obrigkeit.
Xaver Pfeffer sen. wurde zum Ehrenvorsitzenden und Alois Koller sen. zum Ehrenkommandanten erhoben. Josef Huber sen. ist einer der fünf neuen Ehrenmitglieder
Jürgen Krauß hielt der Wehr seit 40 Jahren als förderndes Mitglied die Treue.